Der »katholische Bahnhof«


[Der älteste Bahnhof von Moers …] © DerWesten.de

Ende der 40er Jahre in einem kleinen Ort am linken Niederrhein. Der Zweite Weltkrieg ist seit einigen Jahren vorüber, der Schutt der zerbombten Häuser ist zum größten Teil schon weggeräumt und das „normale“ Leben in Friedenszeiten beginnt sich allmählich zu festigen. Flüchtlinge und Einheimische mussten mit dem knappen Wohnraum irgendwie zurechtkommen.

Mein Elternhaus war dieser Bahnhof mit zugehöriger Gaststätte. Altbau „von vor dem Krieg“ mit 3,8 m hohen Decken – ein Wohnzimmer, eine kleine Küche und Schlafräume unter dem Dach. Darüber hinaus gab es eine Waschküche, die man nur über den Hof erreichen konnte. Zur Toilette musste man jedes Mal durch einen Flur und durch die Küche der Gaststätte gehen. Wie schon gesagt, der Wohnraum war knapp und man musste mit dem, was einem zugewiesen wurde, zurechtkommen.